Mentoring
Seit dem Schuljahr 2019/20 haben wir für unsere Unterstufenklassen die Lernbegleitung eingeführt. Dadurch ermöglichen wir unseren Schülern an unserer großen Schule mit den großen Lerngruppen einen festen Zeitrahmen zum persönlichen und individuellen Austausch mit den Klassenlehrern. Die Lernbegleitung hilft uns zum einen die Heterogenität in den Lerngruppen, vor allem in Klasse 5 aufzufangen und zum anderen den Schülern die Möglichkeit zur Schulung ihrer personalen und sozialen Kompetenzen zu geben.
In den Klassenstufen 5-7 findet das Mentoring parallel zur Klassenlehrerstunde statt. Für das Klassenlehrerteam bedeutet dies, dass in Klasse 5 pro Woche eine gemeinsame Stunde für die Klassenlehrerstunde und das Mentoring zur Verfügung steht. Während ein Klassenlehrer mit der ganzen Klasse arbeitet und Themen wie „Lernen lernen“, Gruppenbildung, Klassenrat oder Organisatorisches bearbeitet, führt der andere Klassenlehrer mit den Schülern Einzelgespräche. Pro Mentoringstunde sind ca. 2 Gespräche und deren Dokumentation möglich. In den Klassenstufen 6 und 7 wird das Mentoring parallel zur Klassenlehrerstunde weitergeführt, allerdings finden die Gespräche nicht mehr wöchentlich, sondern im Zweiwochenrhythmus statt.
Das erste Mentoringgespräch ist ganz auf das Ankommen am HTG und den Start in der neuen Klasse ausgelegt. Wie alle weiteren Mentoringgespräche geht es dabei nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um das Kennenlernen des Gegenübers, um das Wahrgenommen werden und eventuell um erste Lösungsstrategien im sozialen Lernen. Der Klassenlehrer tritt dabei nicht als „Lehrer“ auf, sondern als Begleiter.
Zur Vorbereitung des ersten Mentoringgespräches bekommen die Schüler einen Fragebogen, den sie alleine oder mit den Eltern ausfüllen. Diese Angaben dienen dem Klassenlehrer als Einstiegsfragen, da die Schüler über ihre bisherigen Erfahrungen und ihre Wünschen für die neue Klasse sprechen können. Weitere Punkte in dem ersten Gespräch sind die Stärken und Schwächen des Schülers. Dabei werden die Fragen immer ressourcenorientiert gestellt. Persönliche Ziele, die innerhalb eines Gespräches entstehen, werden notiert und dienen als Anknüpfungspunkt für das zweite oder dritte Gespräch.
Um die Schüler altersgerecht anzusprechen und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Gefühle darstellen zu können, arbeiten wir mit Gefühlskärtchen. Der Klassenlehrer wählt vor dem Gespräch 5 positive und 5 negative Kärtchen, auf denen jeweils ein Gesicht mit dem entsprechenden Gefühl abgebildet ist und die zu dem jeweiligen Thema passen. Die Schüler können dann frei wählen, welches Gefühl zu einer bestimmten Situation passt und dies anschließend erklären.
Die weiteren Mentoringgespräche sind inhaltlich entweder an die persönliche Situation eines Schülers in der Lerngruppe angepasst oder/und konzentrieren sich auf die Lernbegleitung im eigentlichen Sinne. In beiden Fällen werden schrittweise Strategien erarbeitet, wie persönliche Ziele erreicht werden können.
Die positiven Rückmeldungen und die hohe Bereitschaft der Schüler zu diesen Gesprächen, bestärken uns dieses Konzept in den kommenden Jahren weiterzuführen und auch auszubauen.